Diese Übung macht dich zu einem gesunden Menschen. Und obwohl es jeder weiß, trainiert sie niemand. Warum? Weil sie dir deine Schwächen aufzeigt. Im Training wollen wir schnellen Erfolg. Wir wollen Übungen, die uns leicht fallen, schnell zu erlernen sind und im Idealfall cool aussehen. Die Brücke musst du dir hart erarbeiten. Sie fühlt sich mit jedem Üben schwer an, sieht vielleicht nicht so cool aus, ist allein mit Kraft nicht zu erobern und es dauert eine gefühlte Ewigkeit bis du sie gemeistert hast. Aber es lohnt sich - die Brücke fixiert, was wir im Alltag vernachlässigen.

Du kennst bestimmt das Bild des allseits bekannten Schreibtischtäters. Nach vorne geschobener Kopf, Buckel, in der Hüfte gebeugt und zusammengekauert. Einfach ein elender Anblick!

Eine fertige Brücke dreht die schädliche Körperhaltung vom stundenlangen Sitzen um. Wie fortgeschritten die Schreibtischtäterhaltung bei dir bereits ausgeprägt ist, wirst du feststellen, wenn du beginnst mit der Brücke zu arbeiten.

Fast alles, was wir im Alltag UND im Training tun, ist nach vorne gerichtet. Nach vorne beugen, nach vorne schieben, von vorne heben, von vorne ziehen und so weiter.

Die größte Schwachstelle bei Sportlern, die hauptsächlich auf das Training mit dem eigenen Körpergewicht setzen, ist mangelnde Mobilität in der Brustwirbelsäule und den Schultergelenken. Dazu kommt fehlende Kraft in der Oberschenkelrückseite. Die Brücke nimmt Spannungen aus der Lendenwirbelsäule und macht sie flexibel. Sie stärkt das Fundament, also die Beine, die Handgelenke und das Gesäß. Zudem normalisiert sie die Funktion der Schilddrüse und damit den Stoffwechsel im ganzen Körper.

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Geeignet für: Anfänger, Fortgeschrittene

Körperlicher Effekt für: Oberschenkel, Po, Bauch, Rücken, Brust, Nacken, Schultern, Arme, Schilddrüse

Die Brücke ist eine der schwierigsten Übungen und auch eine, die ein recht hohes Verletzungspotential birgt, wenn sie nicht richtig durchgeführt wird. Wenn du die Brücke lernst, solltest entsprechend langsam vorgehen. Da bei der Brücke in der Gymnastik die Wirbelsäule stark überbeugt wird, kann man sich bei unvorsichtigem Ausprobieren relativ schnell verletzten. Oft wird die Brücke aus dem Stand durch Rückwärtsbeugen erreicht, das sollte man aber als Anfänger vermeiden und die Brücke erst einmal aus der Rückenlage lernen.

  • Wärme dich auf jeden Fall vor der Übung auf, da bei kalter Muskulatur das Verletzungsrisiko deutlich höher ist.
  • Lege dich auf den Rücken und stelle die Beine hüftbreit auf den Boden. Deine Knie sind auch hüftbreit auseinander. Winkle deine Arme an und setzte die Hände auf Höhe der Ohren ab.
  • Mit der Einatmung hebst du Rücken, Becken und Schultern vom Boden ab. Deine Hände stützen die Bewegung.
  • Lege den Kopf auf dem Scheitelpunkt ab, ohne dein Gewicht darauf zu verlagern.
  • Drücke dich mit deinen Füßen soweit ab, dass dein Bauchnabel der höchste Punkt der Haltung ist. Dein Gewicht ist gleichmäßig auf Füße, Oberschenkel und Arme verteilt. Halte die Position für einige Atemzüge, bevor du deinen Po zum Boden senkst, um die Übung wieder zu lösen.

Alternative:

Eine leichtere Variante der Brücke ist die Schulterbrücke. Die Ausgangsposition ist die gleiche wie bei der Brücke, nur bleiben die Schultern als Stütze auf der Matte. Für die Schulterbrücke hebst du nur Rücken und Po an.

An dieser Stelle sollte dir klar sein, dass sich die Frage nicht stellt, ob du die Brücke in dein Training einbaust. Stell dir die Frage, wie du sie heute am besten in dein Training einbaust. Du bist dein Bewegungsapparat. Dass er in Balance ist, sollte dir wichtig sein.

Ja, auch dich schaue ich an, lieber Sportsfreund. Ich habe eine Bitte an dich. Zeig mir deine Brücke! 😉

Deine Fitnesstrainerin Nadja

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